vor der Gründung - FFw Falkenstein/Vogtland

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In der Zeit vor Gründung der Freiwilligen Feuerwehr war das Feuerlöschwesen auf einer sehr niedrigen Stufe. Wegen der zusammengedrängten schlechten Bauweise der Häuser in den Städten der vergangenen Jahrhunderte, sowie wegen der vielen hölzernen An- und Vorbauten an den Häusern und fehlenden Brandgiebel war hierdurch der Ausbruch gewaltiger Brände begünstigt. Ganze Stadtteile, ja mitunter ganze Städte, waren somit der Feuersbrunst rettungslos ausgeliefert. Auch die Stadt Falkenstein blieb zu dieser Zeit von größeren Brandkatastrophen nicht verschont, wie es zum Beispiel der große Stadtbrand 1859 in Falkenstein belegt.


1859
Am 12. August 1859 morgens gegen 2.30 Uhr hallte durch die engen Straßen der Stadt der von allen gefürchtete Ruf " Feuer !". Das Feuer, das in einem mit Feuerholz und Stroh gefülltem Nebengebäude ausbrach und nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte, sollte bald die ganze Stadt in Schutt und Asche legen.
Feuerwehren aus der ganzen Umgebung kamen zu Hilfe. Als man endlich gegen Mittag des 12. Augustes das Feuer unter Kontrolle gebracht hatte, sah man welche Zerstörung das Flammenmeer angerichtet hatte. Von 365 Häusern der Stadt waren 140 verbrannt., dazu kamen noch 32 Scheunen, 97 Wirtschafts-, Stall- und Schuppengebäude. Auch das Schloss, die Kirche, die Pfarre, das Ganze Stadtteile, ja mitunter ganze Städte, waren somit der Feuersbrunst rettungslos ausgeliefert. Brauhaus, die Baderei waren Opfer der Flammen geworden. 253 Familien hatten durch den Brand all ihr Hab und Gut verloren. Man war zu der Überzeugung gekommen, dass ohne einen Feuerlöschdienst den Großbränden nicht beizukommen war.

1861/62
Deshalb wurde zur Verhütung von Feuersgefahren und zur Regelung des Branddienstes in der Stadt Falkenstein bereits im Jahre 1836 vom Falkensteiner Heimatblatt eine Feuer-Ordnung veröffentlicht.
Aus der Überlieferung von Archivakten gab es in Falkenstein bereits vor 1861 einen betrieblichen Löschdienst in der Weberinnung. Sie übergaben im Jahre 1861-1862 unentgeltlich die Geräte(z.B. Spritzen) an die Stadt Falkenstein. Zu dieser Zeit nannte man die Brandhüter auch " Feuerpolizei".
Nebenbei bemerkt:
Nicht nur zum Löschen von Bränden gab es Unterstützung durch die Feuerwehr. Nach Ausbruch des Krieges zwischen Österreich und Preußen 1866 mussten schnell 142 Lokomotiven und rund 5000 Waggons in Richtung Hof bzw. Eger in Sicherheit gebracht werden. Somit half die Feuerwehr in Falkenstein während dieser Zeit beim Betanken der Lokomotiven mit Wasser.
In Turnvereinen schlossen sich demokratisch gesinnte und fortschrittlich denkende Männer zusammen, denn dies war die einzige Möglichkeit, sich politisch zu betätigen, und von den Turnvereinen ging auch der Gedanke aus, Lösch- und Rettungsdienste auf freiwillige Basis zu leisten. So entstanden noch vor Mitte des vergangenen Jahrhunderts " Lösch- und Rettungs-Corps oder Scharen" bei vielen deutschen Turnvereinen, die sich auch als "Turner-Feuerwehr", "Pompiers- Corps“ und etwas später als „Freiwillige Feuerwehr“ bezeichneten.

1875
Das Stadtverordneten-Kollegium beschließt am 22. Mai 1875 wegen Einführung einer Feuerwehr eine Spritzenmannschaft von 50 - 60 Mann aus der jüngeren Bürgerschaft, mit zweijährigen Zwang (Pflichtfeuerwehr), einzusetzen. Und diese noch eine Freiwillige aus der Turnerschaft gebildete Rettungsmannschaft von 20 - 30 Mann beizugeben.

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