Durch den Stadtrat der Stadt Falkenstein wurde im November 1995 ein entsprechendes Konzept beschlossen.
Die Stellungnahme des Regierungspräsidiums in Chemnitz aber war vernichtend: " Das Vorhaben ist aufgrund seines Umfeldes und der Lage nicht förderfähig. Alles ist viel zu eng."
Was blieb der Feuerwehr anderes übrig? Richtig, die Feuerwehr muss ihr "traditionelles Haus" verlassen. Die Suche nach einem entsprechenden Standort war nicht einfach, viele Vorschläge wurden erarbeitet, mögliche Standorte begutachtet, geprüft und wieder verworfen.
Schließlich sollte in Falkenstein ein funktionell optimal ausgestattetes Feuerwehrdepot entstehen, welches den Feuerwehrangehörigen für die nächsten Jahrzehnte ein entsprechendes Domizil bietet.
Von einem Neubau auf der sogenannten "Grünen Wiese" wurde seitens der Stadt Falkenstein Abstand genommen, dies war ganz einfach damit begründet, dass es in der Stadt genügend leerstehende und durchaus noch funktionstüchtige Gebäude in ausreichender Anzahl gibt und aus diesem Grund ein Neubau wenig sinnvoll und unökonomisch erscheint.
So wurde dann erstmalig im Landkreis eine alte und leerstehende Industriebrache in mühevoller Kleinarbeit zu einem Feuerwehrgerätehaus um- und ausgebaut. Hierbei handelte es sich um ein Gebäude der ehemaligen Falgard Falkenstein, an der Walter Rathenaustraße gelegen.
Mittlerweile erinnert nur noch ein Teil der Klinkeraußenfassade und das rekonstruierte Sheddach an die Vergangenheit der ehemaligen Gardinenhochburg. Die Industriehalle diente früher der Textilindustrie. Sie liegt im Norden der Stadt Falkenstein, unmittelbar an der Bahnlinie in einem gewachsenen Industriegebiet.
Die Gesamtfläche (bebauter Raum), welche der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung gestellt wurde, beträgt rund 1200 m² und entspricht in Farbe, Form und Ausstattung den Gesichtspunkten einer funktionstüchtigen Feuerwache.
Aufgeteilt in verschiedene Bereiche, Fahrzeuge und Technik, Lager- und Aufenthaltsbereiche bietet es den Feuerwehrangehörigen ausreichend Platz.
Die Fahrzeughalle mit rund 400 m² Stellfläche bietet Platz für die Fahrzeuge und Hänger der FFW.
Eine moderne Wasch- und Pflegehalle von noch einmal 75 m² steht als Reservestellplatz zur Verfügung. Ergänzt wird dieser Bereich durch Werkstatt, Notstrom, Schlauchtrockenturm und Treibstofflagerräume.
In der Mitte des übrigens komplett ebenerdigen Gerätehauses ist der sogenannte Lagerteil untergebracht. Hier werden auf ca. 250 m² die Schläuche, wasserführenden Armaturen, die Atemschutzausrüstungen, Bekleidung und Ausrüstung, Bindemittel und die gesamte Chemieschutzausrüstung gelagert. Gleichfalls in diesem Bereich ist die Zentrale angeordnet, von welcher dann auch die Einsätze der FFW intern koordiniert und geführt werden können. An der Außenfront der Südseite befinden sich die Umkleideräume für die Kameradinnen und Kameraden, die Wasch- und Duschräume sowie die Toiletten.
Im hinteren Teil des Gerätehauses befindet sich im sogenannten Aufenthaltsbereich eine Teeküche mit Bereitschaftsraum, ein moderner Schulungsraum, der Sanitätsraum, in welchem auch verschiedene medizinische Vorbeugeuntersuchungen durchgeführt werden können. Das Büro für den Wehrleiter und ein Raum für die Jugendfeuerwehr stehen gleichfalls zur Verfügung.
Mit Fördermitteln des Freistaates konnte der Aus- und Umbau für das neue Feuerwehrgerätehaus im Frühjahr beginnen.
Auch hier ging der Stadtrat der Stadt Falkenstein etwas ungewöhnliche Wege. Das Bauvorhaben wurde geteilt, ein Teil der Arbeiten wurde an ortsansässige Bauunternehmen vergeben und ein weiterer Teil der Baudurchführung über AB-Maßnahmen realisiert. Von nun an wurde an diesem Gebäude und Umfeld fleißig gearbeitet und die Handwerker gaben sich gegenseitig die Klinke in die Hand.
Planmäßig konnten wir das Richtfest für den neuen Schlauchtrockenturm im November 1998 feiern. Die Übergabe des Objektes erfolgte im Dezember des gleichen Jahres.
Jetzt musste noch der Umzug vom alten Gerätehaus in der Theodor-Körner-Straße in das neue Objekt in die Rathenaustraße organisiert werden.
Abschließend ist noch zu sagen, das der Investitionsumfang des Depots 1,7 Millionen Mark betrug, wobei eine halbe Million aus Fördermitteln des Freistaates Sachsen bereitgestellt wurde. Hinzu kommen noch einmal Kosten von 300 000 Mark für die Außenanlagen.